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Wo wird Pinot Grigio angebaut?
Pinot Grigio in Italien und der Welt
Pinot Grigio, Grauburgunder oder Ruländer?
Pinot Grigio, Grauburgunder, Ruländer oder wie man ihn auch nennen mag, die weiße Rebsorte ist Südtirols Nummer 1 und begeistert mit Vielfalt in jeder Hinsicht! Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Grauburgunder im Laufe der Jahre immer erfolgreicher geworden ist und sich von Frankreich aus in die ganze Welt verbreitet hat. In diesem Artikel erfahrt ihr alles über Geschichte, Weinbereitung, Geschmack und mehr.
Der Pinot Grigio stammt ursprünglich aus dem Burgund, einem Gebiet, das bereits seit dem 14. Jahrhundert dank seiner optimalen klimatischen Bedingungen für tolle Exemplare dieser Rebsorte bekannt ist. Der Pinot Grigio wurde schon bald auch außerhalb des Burgunds beliebt und etablierte sich in Deutschland, Ungarn und sogar in Österreich.
Sein Erfolgszug nach Italien ließ jedoch noch ein wenig auf sich warten. Historische Quellen legen nahe, dass die Rebsorte in Italien durch General Emilio di Sambuy verbreitet wurde, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einige Weinberge in der Provinz Cuneo und Alessandria anlegte. Seitdem ist der Pinot Grigio vor allem im Norden Italiens zu Hause, d.h. in Friaul-Julisch Venetien, der Lombardei, Venetien und Trentino-Südtirol.
Beim Pinot gibt es nicht nur Schwarz oder Weiß: Es gibt auch Grau. Die Pinot-Familie ist durch eine gemeinsame Geschichte verbunden. Wie der Weißburgunder ist auch der Grauburgunder aus einer genetischen Mutation des Spätburgunders, bzw. des Pinot Noir oder Blauburgunders, hervorgegangen. „Wie der Vater, so der Sohn", lautet das alte Sprichwort und so ist der Pinot Grigio auch in puncto Charakter dem Pinot Noir nicht ganz unähnlich.
Der Anbau und die Weinbereitung des Pinot Grigio sind sehr komplex. Die Böden müssen tiefgründig und nährstoffreich, sie sollten gut belüftet gleichzeitig ausreichend feucht. Darüber hinaus bevorzugt der Pinot Grigio ein eher kühles Klima, oder ein Klima, das sich durch große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht auszeichnet. Der Pinot ist zwar recht empfindlich für Spätfrost, wenn die Rebe aber ausgereift ist, kann sie Winterfröste sehr gut überstehen.
Pinot Grigio aus Gebieten mit kühlem Klima zeichnen sich durch Körper und Struktur aus, während für solche aus Lagen mit starken Temperaturschwankungen ihr fruchtiges Bukett und eine elegante Dichte kennzeichnend sind.
Mit mehr als 28.000 Hektar Rebfläche ist das Burgund die Region, die den Rekord für den Anbau des Pinot Grigio hält und in der er immerhin 3% der französischen Weinproduktion ausmacht. Italien steht mit über 17.300 Hektar ebenfalls an der Spitze der Liste, während in Deutschland rund 4.500 Hektar mit Reben bestockt sind. Es folgen Australien mit 2.800 Hektar und Neuseeland mit etwa 1.700 Hektar Pinot Grigio-Anbaufläche.
Die Zahlen sprechen für sich: Es ist klar, dass die Rebsorte in Italien einen bemerkenswerten Erfolg hatte, der in den letzten zwanzig Jahren besonders deutlich geworden ist. Obwohl er sich anfangs als Lokalsensation etabliert hat, scheint sich das Blatt gewendet zu haben. Tatsächlich werden 80% des italienischen Pinot Grigio ausschließlich in das Vereinigte Königreich, nach China, Japan und Amerika exportiert.
Wenn der Pinot Grigio aber eine zweite Heimat neben dem Burgund hat, dann ist es Südtirol. Die Rebe bedeckt hier nicht weniger als 650 Hektar und ist somit die meistangebaute Sorte der gesamten Region. Auf den Schwemm- und Geröllböden fühlt sich der Pinot hier bis auf 500 m ü. M. besonders wohl.
In Frankreich Pinot Gris, in Italien Pinot Grigio und im deutschsprachigen Raum? Tatsächlich werden häufig die Bezeichnungen Grauburgunder und Ruländer als Synonym verwendet. Gibt es aber tatsächlich einen Unterschied? Jein: Die Rebsorte ist dabei immer dieselbe, aber als Grauburgunder bezeichnet man in der Regel trockene Weine mit betonter Säure; mit der Bezeichnung Ruländer sind hingegen meist vollmundigere Weine mit deutlicher Restsüße gemeint. Dabei handelt es sich aber lediglich um eine Konvention, keine formelle Regel.
Pinot Grigio sorgt immer wieder für Überraschungen, auch in organoleptischer Hinsicht. Er zeichnet sich nämlich durch seinen vielfältigen Charakter aus, der je nach Anbaugebiet und Weinbereitungstechniken variiert. Schon beim bloßen Anblick können zwei Pinot Grigio gänzlich unterschiedlich wirken. Findet keine Maischestandzeit statt, d.h. wenn der Wein nicht auf den Schalen liegen bleibt, zeigt er klare, helle Gelbtöne. Wird Pinot Grigio jedoch mit ausgiebiger Maischestandzeit zubereitet, erhält der Wein einen charakteristischen kupferfarbenen Ton, wie man ihn heute nur noch selten findet.
Sein Bukett variiert je nach Anbaugebiet: pflanzliche Aromen, Blumenduft und Fruchtnoten begleiten balsamische Noten, wenn der Pinot Grigio aus kühlen Gebieten mit konstantem Klima stammt. Exotik, Fülle und Dichte kennzeichnen hingegen Grauburgunder aus Gebieten mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht.
Am Gaumen zeigen aber nahezu alle Pinot Grigio eine Gemeinsamkeit: äußerste Finesse und unwiderstehliche Eleganz. Der Grauburgunder tritt mit schöner Säure und einem geradlinigen, einprägsamen Geschmack an den Gaumen. Sein Körper ist in der Regel mittelkräftig und die gut eingebundene Säure sorgt für guten Zug. Aromatisch anhaltend, gerne mit deutlicher Mineralität je nach Lage.
Die Vielfältigkeit der Farben, Düfte und Aromen, die den Pinot Grigio prägt, kennzeichnet auch sein Wesen als Speisebegleiter. Er ist ein grandioser Aperitifwein, kann aber auch zu hochraffinierten Gerichten verzaubern. Er passt hervorragend zu frischen, leichten Vorspeisen, aber auch zu Meeresfrüchten und gebratenem Fisch, besonders gut aber zu Gemüserisotto und Minestrone.
Tags: Pinot Grigio, Grauburgunder, Ruländer, Tramin, Alois Lageder, Weißwein
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