Die Beerenflüsterer aus dem Pustertal

Das Pustertaler Beerenparadies

Kurz vor Toblach, dem Tor zu den Dolomiten, liegt ein malerisches Dörfchen am Fuße des sagenumwobenen Naturparks Fanes Sennes Prags: Niederdorf im Pustertal. Der historische Kurort gilt als Wiege des Tourismus im Pustertal und ist seit dem 19. Jahrhundert ein beliebtes Reiseziel für Kneippgänger und Erholungssuchende. Doch nicht nur Entspannung, auch Action kann die kleine Ortschaft: Seit 1995 füllt sich der Erholungsort jährlich ein Wochenende lang mit Adrenalinjunkies und Extremsportlern, hier wird nämlich das legendäre Mountainbike Rennen Dolomiti Superbike ausgetragen. Auf Niederdorf passt die alte Wendung „klein aber oho“ wie angegossen!

Besonders trifft das zu, wenn man erst die kleine Genussoase unweit vom hiesigen Bahnhof entdeckt, wo Geschmack noch großgeschrieben wird. Auf 1.154 m ü. M. führt links und rechts gesäumt von Sträuchern und Wildkräutern ein kurzer Abschnitt Landstraße zu einem bestens gepflegten Bauernhaus, dessen uriger Charme vom hölzernen Bildstock neben der Eingangstür unterstrichen wird. Je nach Saison betritt eine andere Aromenkulisse, denn in jedem Winkel des Hofes blüht und duftet es. Willkommen am Beerenhof! Hier lebt, werkt und wirkt Familie Burger. 

Die Beerenflüsterer von Niederdorf

Rudi, Zita, Irene und Felix. Das sind sie, die Burgers, die Beerenflüsterer von Niederdorf, die Gesichter, Hände und Herzen hinter den Produkten vom Beerenhof. 

Rudi ist der Beerenpionier, dessen Leidenschaft für sein Handwerk in jedem Wort mitschwingt, wenn er über seine Sirupe, Aufstriche oder sonst eine seiner Kreationen spricht. Er ist ein Mann von Wort und Tat, „geht nicht, gibt’s nicht“ steht ihm ins Gesicht geschrieben. Es sind sein Machergeist und seine Überzeugung, die dem Beerenhof zu einer Hochburg des authentischen Geschmacks machen. Hinter jedem großen Mann steht bekanntlich eine große Frau: Zita ist die Blumenkönigin am Beerenhof und der ruhende Gegenpol zu Rudis Tatendrang. Sie ist es, die die Duftfahne am Beerenhof je nach Jahreszeit neu aufhisst: Blumen an allen Ecken und Enden des Hofes verleihen jedem Besuch am Hof sogar einen aromatischen Wiedererkennungswert. 

Am Tausendsassa-Wesen von Irene wird sofort klar, dass es sich hier nur um die Tochter des beerigen Powerpaars handeln kann. Wenn sie nicht gerade hinter Bildschirm und Telefon Verwaltung und Verkauf regelt, tüftelt sie wahrscheinlich daran, dass die Produkte vom Beerenhof nicht nur schmecken, sondern auch zum Anbeißen aussehen - außer sie legt gerade Hand bei der Ernte oder in der Produktion an. Währenddessen kümmert sich Felix, der Freund der Juniorchefin, um das reibungslose Funktionieren der Hoftechnik und der Produktionsmaschinerie, so dass man sich beim Arbeiten voll und ganz auf die Qualität des Produktes konzentrieren kann. Die Vier leben und arbeiten zusammen ganz nach dem Motto: Gemeinsam anpacken, gemeinsam Gutes schaffen!

Leben mit der Natur, nicht von der Natur

Den Traum seines eigenen Beerenparadieses hegte Rudi jahrzehntelang, ehe er ihn sich 1997 erfüllte und den Beerenhof gründete. Seit Anfang an wird hier in voller Achtung der natürlichen Gegebenheiten der Lage und der Bedürfnisse der Pflanzen gearbeitet. Man lebt hier mit der Natur, nicht von ihr. In diesem Sinne sind auch Liebe für das Tagesgeschäft und ein möglichst geschlossener Produktionskreislauf am eigenen Hof gelebte Prinzipien, weshalb auch auf Spritzmittel sowie künstliche Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe verzichtet wird. In diesem Sinne werden alle Beeren, Sträucher, Kräuter und Gemüsesorten entweder direkt am Beerenhof oder auf umliegenden Feldern in Niederdorf angebaut.

Dabei stellt die ganz schön frische Lage auf 1.154 m ü. M. ganz eigene Bedingungen für den Anbau dar, doch die Burgers betrachten sie nicht etwa als ein „trotzdem“ sondern ein „gerade wegen“ für die Qualität ihrer Produkte. In dieser Höhe werden viel Geduld, Hingabe und Liebe zum Detail von der Natur eingefordert, sie will sich nach eigenen Rhythmen entfalten können und höchstens begleitet, nicht aber gehetzt oder gedrängt werden. Im Gegenzug bietet sie einzigartig intensiven Geschmack und Frische. Kurz gefasst: Qualität durch Entschleunigung. Rudi nimmt die Bedingungen, die ihm die Natur stellt, mit offenen Armen an und setzt sich in seiner Begleiterrolle mit ganzer Leidenschaft ein. Er steht jeder Beere und jeder Frucht an seinem Hof mit Geduld und Gespür für das Natürliche als Weggefährte vom Strauch bis ins Glas zur Seite. 

Eine Produktpalette, so bunt wie die Charaktere dahinter

So entstehen neben klassischen und kreativen Sirupen und Fruchtaufstrichen – von Holunderblüte über Sanddorn bis hin zur roten Beete – auch einmalige Essiggurken von der arktischen Gewürzgurke, die in der Höhenlage besonders knackig schmecken und noch am selben Tag der Ernte eingelegt werden. Einen Höhepunkt des Sortiments vom Beerenhof stellt sicher der sogenannte Met, der Honigwein des Hauses dar, der ganz nach antikem Rezept nur aus Honig und Wasser gewonnen wird und mit seiner milden Frische besonders verführerisch schmeckt. 

Wer nun Lust bekommen hat, die kleine Genussoase im Pustertaler Kurort zu entdecken, dabei Rudis Schwärmereien zu lauschen, Zitas Blumenpracht zu bestaunen und die erstklassigen Produkte vom Beerenhof zu probieren, der ist herzlich eingeladen, mal in Niederdorf vorbeizuschauen und die Beerenflüsterer selbst kennenzulernen.