4.7 (3129 Bewertungen)
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Südtirols wohl leckerste Tradition
Fünf Mal wird in Südtirol am Tag zu Speis und Trank gerufen: Zum Frühstück, zum sogenannten Holbmittog, zum Mittagessen, zur Marende und zum Abendessen. Für diese recht üppige Ernährung gibt es einen mindestens genau so triftigen wie traditionsträchtigen Grund: Das Bauerntum. Um fünf Uhr morgens kniet der Südtiroler Bergbauer bereits im Stall beim Melken, bevor es rauf in den Weinberg oder raus in die Felder geht. Dass da der Magen wenige Stunden später bereits wieder knurrt, dürfte wenig verwunderlich sein und so setzt man sich zum Holbmittogen zusammen. Nach einer kurzen Stärkung, meist in Form eines deftig belegten Brotes, das man mit aufs Feld genommen hat, heißt es wieder anpacken. Und so verstreichen die Stunden bis zum Mittagessen, nach dem weitergeschuftet wird, bis es Zeit für die heißersehnte Marende ist.
Viel mehr, als nur eine einfache Jause
Diese ausgesprochen schmackhafte Tradition spielt im bäuerlichen Leben heute noch vor allem während der Erntesaison im Herbst eine wichtige Rolle: Die mühsame Arbeit, das teils schon recht raue Wetter und die vielen Stunden auf dem Feld regen den Appetit zur Genüge. Doch die Marende ist in Südtirol weit mehr als nur eine schmackhafte Zwischenmahlzeit. Sie bedeutet das nahende Ende des mühsamen Arbeitstages, das wohlverdiente bevorstehende Niederlegen von Spaten und Harke. Sie ist ein Augenblick des Beisammenseins, des gemeinsamen Zurückblickens auf die getane Arbeit, auf das Geleistete und – ganz besonders wenn die Zutaten für die Marende vom eigenen Hof stammen – eine Erinnerung daran, weshalb man Tag für Tag um fünf Uhr früh im Stall kniet.
Die Summe ihrer Teile
Das bringt uns auch schon zum sprichwörtlichen Herzstück der Marende – den Zutaten. Wie eine Landesfahne in Miniatur nimmt der Südtiroler Speck die Hauptrolle auf dem Schneidebrett ein. Um ihn herum werden traditionell noch weitere Wurstwaren wie Kaminwurzen und manchmal Bauernschinken angerichtet, aber auch schmackhafter Käse hat einen Stammplatz am Brett. Natürlich darf ein Stück herzhaftes Brot nicht fehlen. Ob es nun VinschgerPaarln oder ein paar knusprige Scheiben Schüttelbrot sind, sei dem eigenen Geschmack freigestellt, wichtig ist nur, dass es bekommt und stärkt. Auch bei der Marende kann ein Gläschen in Ehren niemand verwehren, ganz besonders nicht wenn es sich dabei um einen knackig trinkfreudigen Vernatsch handelt. Wen der Hunger bei der nachmittäglichen Stärkung besonders gepackt hat, der bereichert seine Marende etwa mit Gewürzgurken, hartgekochten Eiern, würzigem Kren als Aufstrich oder wonach immer ihm gerade der Gaumen steht. Hauptsache, es schmeckt!
Von der Alm in die Welt
Nicht nur beim Ackern in den Äckern, auch bei weit vergnüglicherer körperlicher Tätigkeit hebt sich schon mal ein Magenknurren. Genau deswegen erfreut sich die Südtiroler Marende nicht nur bei Bauern, sondern bei Wanderern außerordentlicher Beliebtheit. Wie schön ist das Gefühl doch, mit müden Beinen und schweißgleisender Stirn bei einer Alm Einkehr zu halten und sich einer wohlverdienten Stärkung zu erfreuen. Durch den Wandertourismus gelangte diese traditionelle Südtiroler Version der Zwischenmahlzeit weit über unseren kleinen Winkel der Alpen hinaus. Viele Besucher unseres Landes sehnen sich auch in ihrer Heimat nach dieser urtypischen Erfahrung – zum Glück findet sich in unserem Shop alles, was es für eine authentische Marende bedarf! In diesem Sinne: Mohlzeit!
Tags: Südtiroler Marende, Wein, Speck, Tradition, Südtirol
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